Verabschiedung nach 33 Jahren ehrenamtlichem Engagement

Ganz gerührt lauschen die drei Damen Monika Hollmer, Elisabeth Degenhardt und Ute Hansen den Worten von Britta Rudolph, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Husum, die ein Protokoll des Husumer Frauenforums aus dem September 1993 zitiert. Darin heißt es; …„gibt Herr Martensen einen Überblick über bislang durchgeführte Veranstaltungen mit Asylbewerberinnen und deren Kinder. Es wird deutlich, dass regelmäßige Treffen dringend notwendig wären, die jedoch vom DGB und Frau Hegemann alleine nicht zu leisten ist. Es besteht daher der Wunsch, Frauen des Frauenforums in die Arbeit mit einzubinden….“

Damals suchte Peter Martensen also nach engagierten Frauen, die regelmäßige Treffen von Asylbewerberinnen mit ihren Kindern möglich machen und sich alle zwei Wochen donnerstags treffen können. Im gleichen Monat noch, begannen Monika Hollmer und weitere Frauen mit den Treffen, zunächst im Haus der Jugend, später im Mehrgenerationenhaus. Im Laufe der Zeit kamen Uta Hansen und Elisabeth Degenhardt als Betreuerinnen dazu. In den Anfangsjahren schafften Begegnungen zum Kennenlernen und praktische Lebenshilfe das Vertrauen für weitere Angebote. Rat und Beratung waren nötig für Behördengänge, Arztbesuche und Kontakte mit Kindergarten und Schule. Ab 2005 kamen unterschiedliche Angebote hinzu, um die deutsche Sprache zu erlernen. Den bürgerschaftliche Engagierten war besonders wichtig, dass die Frauen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen friedlich und freundschaftlich miteinander umgehen und berichten, dass besonders die Ausflüge und Aktivitäten wie Backen, Kochen, Grillen, Lottospielen, Schwimmen und Tanzen sehr gut angekommen sind. Da ein Höhepunkt des Jahres immer die Torten zu den Weihnachtsfeiern waren, haben sich die drei Engagierten zu ihrer Verabschiedung genau das noch einmal gewünscht.
Und so wurden am Donnerstag, 16.12.21 Monika Hollmer, Elisabeth Degenhardt und Ute Hansen mit Torten, Kaffee und Tee und einer Zaubershow, die sowohl den Kindern, als auch den Großen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, gebührend verabschiedet und gefeiert. Gemeinsam blickten die Gäste zurück auf die Geschichte der Frauen-Asyl-Gruppe und bedankten sich mit Blumen und Aufmerksamkeiten für das außergewöhnliche Engagement über so viele Jahrzehnte. Monika Hollmer berichtet über die besonders gute und intensive Zusammenarbeit mit dem Rathaus, indem sie immer auch „Rat“ und Unterstützung gefunden hat, was ihr als Ehrenamtliche nicht unbedingt als selbstverständlich erschien.
Das erfolgreiche Format der Treffen, zu dem manche Frauen schon in zweiter oder gar dritter Generation kommen, wird nun unter dem Titel „Offenes Haus für Frauen und Kinder“ in der Woldsenstrasse 47 weitergeführt und ist etwas erweitert worden. In verschiedenen Räumlichkeiten des Mehrgenerationenhauses gibt es ein Vorleseangebot für Kinder, gemeinsames Kaffeetrinken, Bastel- oder Nähangebote. Die Treffen finden donnerstags zwischen 15:00 und 17:00h statt und alle hoffen, dass Frau Hollmer, Frau Hansen und Frau Degenhardt gelegentlich auf einen Schnack und eine Tasse Kaffee vorbeikommen.