Die Struktur in der Seniorenarbeit in Husum wird sich in absehbarer Zeit Schritt für Schritt verändern

Es ist ein „nicht uninteressantes Thema“, wie sich Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Husum ausdrückte. Denn peu à peu, schonend und mit Augenmaß, soll die Seniorenarbeit der Stadt umgebaut werden, indem das Diakonische Werk Husum zu Beginn des kommenden Jahres die formale Trägerschaft der Altenbegegnungsstätte übernehmen wird, gleichwohl aber die dann aus vier Gemeinden fusionierte „Kirchengemeinde Husum“ die volle fachliche Unterstützung beisteuert.

„Die Altenbegegnungsstätte der Sankt Marien Gemeinde ist eine Anlaufstelle für Menschen, die gute Angebote suchen, um miteinander zu erleben und zu lernen“, sagte Friedemann Magaard, Pastor von Sankt Marien anlässlich einer kleinen Pressekonferenz, bei der über die ersten Eckpunkte einer Gesamtstrategie informiert wurde. Außer der augenfälligen Baustelle bezüglich der räumlichen Erweiterung der ABS gebe es eine weitere, inhaltliche Baustelle, um die Seniorenarbeit zu intensivieren und quasi „fit für die Zukunft“ zu machen. Ein ebenso wichtiger und versierter Player in der Seniorenarbeit ist die im Diakonischen Werk angesiedelte „evangelische Familienbildungsstätte und Mehrgenerationenhaus“. Eine Voraussetzung für das Gelingen einer erfolgreichen Seniorenarbeit sei eine gute Steuerung – und in dem Rahmen sei „das Diakonische Werk ein veritabler Partner, der die Kooperation inhaltlich und fachlich mittragen kann und will – es ist ein großer Gewinn und ein Schritt nach vorn“, so Magaard. Beide Einrichtungen kooperieren in Zukunft eng unter einem – gewissermaßen virtuellen – gemeinsamem Dach; dabei geht es keinesfalls darum, Angebote zu „schließen“ oder „auszudünnen“, sondern vielmehr darum, Schrittfolgen aufeinander abzustimmen, Kontakte und Angebote miteinander zu „verweben“, befruchtende Ergänzungen oder Synergien aufzuspüren, zusammenzuführen und weiterzuentwickeln – kurz – im Schulterschluss einzumünden in ein gemeindlich-diakonisches, dezentrales und umfassendes Gesamtkonzept der Seniorenarbeit.

Dazu habe es im letzten Jahr sondierende Vorgespräche gegeben, so Stefan Klocker, Vorsitzender der Kirchengemeinde Sankt Marien, und es sei eine Arbeits-gruppe gebildet worden aus Angehörigen der Kirchengemeinde sowie des Diakonischen Werks, um gemeinsam zu überlegen, wie die Seniorenarbeit in der Zukunft gesta180724_Foto zur PMltet werden könne. „Die Kooperation ist stolz machend“, so Schümann. Beide Einrichtungen verfolgen das Ziel, älteren Personen eine sinnhafte Gestaltung des Lebens in Gemeinschaft zu ermöglichen.

„Im Laufe der Zeit ist der nutzbare Platz in der ABS immer geringer geworden“, betonte Angela Bernhard, Leiterin der ABS. In der Woche gebe es 35 Angebote im Hause und außerhalb desselben an anderen Stellen. Die Arbeit in der ABS tragen zu einem gewichtigen Teil die rund 40 Ehrenamtlichen, die ihre Erfahrung in Kursangeboten umsetzen. Wir wollen prüfen, was bei der ABS und was in der evangelischen Familienbildungsstätte an Angeboten vorhanden ist und was zusammenwachsen kann – denn alle Ehrenamtlichen sollen weiterhin mit Spaß und Freude dabei sein.“ Friedemann Magaard betonte: „Angela Bernhard wird Ansprechpartnerin bleiben, und keine liebgewonnenen Angebote werden geschlossen.“

„Manche Kurse beginnen, etablieren sich und werden über die Jahre hinweg zu festen Einrichtungen“, erklärte Heike Bayer, Geschäftsbereichsleitung der ev. Familienbildungsstätte und des Mehrgenerationenhauses (FBS/MGH) im Diakonischen Werk Husum. Es sei grundsätzlich ein großes Entwicklungspotenzial vorhanden, zumal das MGH beispielsweise auch Angebote für Menschen mit Demenz vorhalte. Im Prinzip gehe es um die Herstellung eines Gesamtzusammenhangs, in dem alle Generationen sich in passgenauen Angeboten wiederfinden können.

Um bestimmte Themen in der Stadt voranzubringen, sei dies ein gutes Modell, urteilte Schümann. „Alle Akteure sind darauf bedacht, die anstehenden Veränderungsprozesse sehr sorgsam zu besprechen und abzuwägen. Die Nutzer sollen in den neuen Strukturen aufgefangen werden und es soll keinerlei Druck in Bezug auf die Geschwindigkeit in der Umsetzung ausgeübt werden.“